Test Fugoo Bluetooth speaker der aktive Lautsprecher für Aktive!



Ich habe nach einigem "Betteln" nun endlich direkt von Fugoo ein Testgerät zur Verfügung gestellt bekommen. Dass ich das Gerät nicht selbst gekauft habe, soll meine objektive Meinung dennoch nicht beeinflussen. Ich fand den Fugoo seit seiner Vorstellung bereits extrem interessant, bloß war er bisher auf dem europäischen Markt noch nicht erhältlich. Aber die Kombination aus Design, Features, extremer Robustheit und einem vermeintlich guten Klang, ließ den Lautsprecher beinahe perfekt für Outdooraktivitäten erscheinen. In der Zwischenzeit konnte man sich den Fugoo sogar direkt über amazon.com nach Deutschland oder Österreich liefern lassen, aber die Gefahr war mir dann doch zu gross, ob ich damit überhaupt zufrieden sein würde, ob mir der Klang gefallen würde, ob er laut genug sein würde etc. Eine Rücksendung wäre wohl dementsprechend teuer geworden. Mittlerweile ist er aber sogar schon auf Amazon.de zur Vorbestellung gelistet, wobei nur noch die eigentliche Verfügbarkeit offen ist.
Die meisten Testberichte zum Fugoo sind zwar positiv, aber es gibt immer wieder extrem negative Bewertungen, die dem Lautsprecher zu wenig Lautstärke nachsagen. Andererseits gibt es auch genügend Testberichte zu Geräten, die im Grunde für die Tonne sind, und trotzdem sich die Leute begeistert darüber auslassen, wie phänomenal dieser Lautsprecher um 20 Euro doch sei, und was für ein "Klangwunder". Somit blieb mir nichts anderes übrig, als den Fugoo selbst auszuprobieren, um mich von seinen Qualitäten zu überzeugen.

Kleine tragbare Lautsprecher gibt es mittlerweile zuhauf, und sie scheinen sich auch zu verkaufen wie warme Semmeln, denn es kommen immer wieder neue Modelle auf den Markt. Die einen sind billig und bunt, die anderen laut, manche sind wasserfest, andere können schwimmen. Manche davon klingen sogar richtig gut und erwachsen, können dafür jedoch sonst nicht wirklich viel.
Mit einer Kombination aus allen positiven Eigenschaften konnte jedoch bisher kein einziger Lautsprecher aufwarten.
Mein Lieblingsgerät war bisher der Bose Soundlink Mini. Das elegante Design, der extrem wuchtige Klang,... aber sonst hat der Bose eigentlich nichts zu bieten. Er ist weder besonders portabel, denn er wiegt fast schon 0.7 kg, er ist nicht besonders robust, denn selbst in den optionalen Gummihüllen ist er recht anfällig auf Kratzer oder Stöße, und er hat auch sonst keinerlei besondere "Fähigkeiten". Er kann nur Musik spielen, sonst nichts. Und selbst das macht er nur überzeugend, wenn er direkt auf einen ausgerichtet ist. Bewegt man sich aus dem engen Klangkegel raus, wird der Klang schnell wummig, dumpf, unangenehm. Steht er ungünstig, dröhnt er nur, für einen tragbaren Lautsprecher, den man immer willkürlich positioniert, eigentlich ein Todesurteil. Denn wenn ich das Teil unterwegs habe und vielleicht auch mit mehreren Personen Musik hören will, habe ich nicht die Möglichkeit ihn jedes mal optimal aufzustellen, erhöht und auf jeden Zuhörer perfekt ausgerichtet. Hier sollten viele Lautsprecherhersteller ihr Konzept überdenken, wenn sie portable Lautsprecher designen. Denn wie werden portable Lautsprecher eigentlich genutzt? Ganz anders als stationäre Heimlautsprecher, die eben einen engen Sweetspot haben, dessen man sich auch bewusst ist, und die vielleicht sogar speziell eingemessen sind, darüber hinaus auf die Hörposition mit EQs entzerrt usw...

Einen portablen Lautsprecher will ich irgendwo hinstellen, um ihn herumtanzen, mich bewegen, oder ihn irgendwo an den Rucksack hängen, bzw. an das Fahrrad, in den Flaschenhalter oder sonstwo und einfach guten Klang genießen, ohne daran denken zu müssen ob er zerkratzt oder irgendwo runterfallen kann. Außerdem will man nicht dauernd darauf achten, ob der Lautsprecher nun perfekt ausgerichtet ist, ob er nun an der Wand steht, oder zu sehr im Eck etc. Steht er auf dem Tisch, beschallt er meinen Bauch, steht er auf dem Boden, genießen meine Füsse den besten Sound. Ist alles nicht ganz leicht, am besten man stellt ihn in der Raummitte auf, und hat dann von überall den gleichen Sound, zumindest theoretisch, denn die wenigsten Lautsprecher bieten diese Möglichkeit. Voraussetzung dafür ist, dass sie den Klang omnidirektional, sprich in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen. Wirklich 100% gleichmäßig in alle Richtungen können die wenigsten Lautsprecher abstrahlen, was in "klassichem Hifi" meistens auch gar nicht erwünscht ist.
Auch der Fugoo spielt nicht wirklich omnidirektional, aber er hat auf jeden Fall eine viel gleichmäßgiere Abstrahlung als "normale" Lautsprecher, da beim Fugoo die Chassis auf alle möglichen Seiten verteilt sind. Die Passivradiatoren sowie Hochtöner sind jeweils auf der Vorder- und Rückseite angebracht, die eigentlichen Treiber zu den schmalen Seiten hin. Dadurch kann man den Fugoo wirklich in alle Richtungen drehen, er klingt von hinten wie von vorne genau gleich, nur ganz von der Seite gehört, gehen die Höhen etwas unter, da sie ja nun nach links und rechts abstrahlen, jedoch klingt der Fugoo selbst so noch gut genug und deutlich klarer, als das was man von anderen Lautsprechern gewohnt ist. Dank echter Hochtöner, im Gegensatz zu kleinen überforderten Breitbandchassis, die kaum über 12kHz spielen und da auch nur sehr fokussiert, klingt der Fugoo sogar direkt von oben gut, oder unten, es ist beachtlich, aber er strahlt wirklich fast gleichmäßig in alle Richtungen ab. Ich habe ja bereits mit dem Libratone Zipp meine erste Erfahrung mit einem quasi 360° Lautsprecher gemacht, leider war die Höhenabstrahlung beim Zipp in der Vertikalen nach wie vor sehr beschränkt, er musste schon erhöht positioniert werden, damit das Ergebnis wirklich überzeugend war. Lustigerweise scheint nun auch JBL dem Trend zu folgen, und hat dem neuen Charge 2 ebenso Chassis zu beiden Seiten vorne und hinten, mit seitlichen Passivradiaotren spendiert, wie gut das ganze wirklich klingt, und ob der Charge 2 im Gegensatz zum alten Charge nun tatsächlich ein ernstzunehmender Lautsprecher sein wird, werden wir wohl auch bald erfahren, da einer bereits im Zulauf ist.
Korrektur: Der Charge 2 hat doch nur Chassis nach vorne, das hintere "Lautsprechergitter" ist offenbar nur zu Dekorationszwecken da.

Während JBL jedoch nach wie vor auf glänzende Oberflächen und ungeschützte Passivmembranen setzt, die im portablen Einsatz denkbar ungünstig sind, ist das Besondere am Fugoo, dass er wirklich mit dem Hintergedanken entwickelt wurde, einen "echten portablen" Lautsprecher für unterwegs zu kreiren. Er hat kein auf Hochglanz poliertes Kunsftofffinisch, das beim ersten Berühren schon zerkratzt und auch kein eloxiertes Aluminium oder dünne Blechabdeckungen die sofort Dellen bekommen, wenn man nur schief schaut.
Der Fugoo ist wasserdicht, staubresistent, stossfest, hat eine herstellerseitig angegebene Akkulaufzeit von 40 Stunden bei halber Lautstärke, was für die meisten Einsatzzwecke genügen sollte, wie beispielsweise einen längeren Trekkingtrip, wo eine Steckdose manchmal nicht so einfach zu finden ist. Da der Fugoo aber ganz normal über MicroUSB geladen wird, dürfte selbst das kein Problem sein. Portable Akkupacks oder Solarladegeräte gibt es ja mittlerweile zu Genüge am Markt. Mit einem Soundlink Mini schaut man dagegen in der Pampa eher dumm aus der Wäsche, wenn der Akku den Geist aufgibt, da dieser eben zum Laden die vollen 12V braucht und diese auch nur akzeptiert, wenn die Stromstärke hoch genug ist.



Geliefert wird der Fugoo in einer recht ähnlichen transparenten Box, wie schon vor Jahren die erste Jambox auf gleiche Weise präsentiert wurde.
Außer des Lautsprechers findet sich darin ein kleines USB-Netzteil mit 5V und 2.1A mitsamt farblich zur "Sport-Jacke" abgestimmtem Mico-USB Kabel. Obwohl der Fugoo von allen erdenklichen USB-Buchsen geladen werden kann, wird es bei manch üblichen 0.5A Ausgängen sicherlich mehrere Stunden dauern, um den Lautsprecher vollständig aufzuladen. Mit dem beigefügten Ladegerät ist der Ladevorgang nach etwa 3 Stunden beendet. Darüber hinaus ist ein farblich identisches 3.5mm Aux-Kabel beigelegt, sowie ein Transportbeutel, der eher für den ganzen Krimskrams gedacht ist. Dem Netzteil fehlt leider der europäische Adapter, aber ich vermute, dass die EU-Version diesen dann auch beinhalten wird.


Der Lautsprecher selbst ist der "Kern", der für sich allein schon durch die an den Seiten angebrachten shockabsorber sehr robust wirkt, jedoch wären so die Membranen der Passivradiatoren nach wie vor ungeschützt, ähnlich wie auch beim neuen JBL Charge 2, weshalb der Fugoo in mehreren Varianten und nur in Verbindung mit den entsprechend austauschbaren Hüllen, bzw "Jacken", wie sie von Fugoo genannt werden, angeboten wird. Die Jacken schützen den Lautsprecher nicht nur zusätzlich, sondern verleihen ihm auch den entsprechenden Look.


Der Fugoo ist in 3 verschiedenen Versionen verfügbar, wobei die Jacken auch separat erhältlich sind: "Style", das eher an ein elegantes Täschchen erinnert als an einen Lautsprecher, "Sport" wirkt fast schon Laufschuh-artig, und zuletzt "Tough", die teuerste aber auch massivste Variante, die beinahe Anleihen an einen Panzer bzw. Motive aus Scifi-Filmen trägt und selbst robuste Baustellenradios zu Spielzeugen mutieren lässt. "Tough" kann sogar ein darüber rollendes Auto widerstehen, wie man mit einem Video gezeigt hat. Der Kern selbst ist im Grunde relativ kompakt und auch deutlich kleiner als der Soundlink Mini beispielsweise, erst in einer der Hüllen wird der Fugoo etwas klobiger.



Mir persönlich gefällt "Style" am meisten, es ist auch die kleinste und leichteste Variante, mit nicht mal 450g und doch merkbar leichter als ein Soundlink Mini. Obwohl der Fugoo auf der CES2014 noch mit Hüllen in unterschiedlichen Farben vorgestellt wurde, sind offenbar nur die aktuell verfügbaren Varianten wirklich realisiert worden. Ich könnte mir auch durchaus eine "Sport"-Hülle in Neongelb vorstellen, oder eine "Style"-Hülle in pink für all die Ladies unter uns. Ob weitere Farbvarianten hinzukommen werden, kann ich nicht sagen, interessant wäre es jedoch auf alle Fälle. Auch eine "Minimalhülle" könnte ich mir durchaus vorstellen, um den Lautsprecher so klein wie möglich zu halten. Vermutlich hat aber bereits "Style" diese Funktion inne. Da ich sie noch nicht live gesehen habe, kann ich nicht beurteilen um wieviel weniger diese aufträgt, im Vergleich zu den anderen Hüllen.


Geliefert bekam ich "Sport" und eine extra "Tough" Hülle. Der zusätzliche Schutz der "Sport" Hülle im Vergleich zu "Style" ist auf jeden Fall merkbar. "Tough" ist dann wirklich schon eine Hausecke extremer, der Lautsprecher wiegt damit bekleidet fast 200g mehr als mit der "Style"-Hülle und beinahe schon so viel wie der Soundlink Mini. Selbst mit der großen Tough-Hülle ist der Fugoo immer noch etwas kompakter als der Sony SRS-X3 und auch deutlich leichter, ist dafür auch um einiges robuster und wasserdicht. Laut Fugoo kann das Gerät bis zu 1m für 30 Minuten ins Wasser getaucht werden, das funktioniert aber natürlich auch ohne Hülle, denn der Kern an sich ist bereits wasserdicht!


Die Hüllen "Sport" und "Tough" haben darüber hinaus aber auch den Vorteil, dass sie an der Unterseite über eine Adapterplatte verfügen, die man mit zusätzlichen bei Fugoo erhältlichen Accessoirs nutzen kann. Fugoo bietet spezielle Bike Mounts für die Lenkstange an, aber auch Strap Mounts, um den Lautsprecher an einen Gurt zu fixieren oder universelle Multi Mounts mit Schlaufe, Stativgewinde etc. Die Adapterplatte wird übrigens bei beiden Hüllen direkt mit dem Lautsprecher verschraubt, lobenswerter Weise sind die Gewinde dafür aus Metall.



Ich habe ein einfaches Video vobereitet, das den Wechsel von der Sport-Hülle zur Tough-Hülle zeigt. Das ganze ist in wenigen Minuten erledigt, flinkere Hände schaffen das vielleicht sogar in einer Minute:


Ich konnte leider keines der zusätzlichen Accessoirs testen, aber gerade die Halterung für die Lenkstange finde ich sehr interessant, obwohl der Fugoo sich selbst in einem Flaschenhalter durch seine 360° Klangeigenschaften recht gut macht und durch seinen vollen Klang auch entsprechend überzeugend klingt.


Als besonderes Extra bietet Fugoo sogar eine Fernbedienung mit Armbandoption an, die sich mit dem Lautsprecher über ein Bluetooth Low Energy Profil verbindet und den Lautsprecher bzw. Titelwechsel, Lautstärke etc, direkt über das Handgelenk steuern kann, falls der Lautsprecher bei der jeweiligen Aktivität irgendwo schlecht erreichbar montiert sein sollte und das Handy sicher verstaut, wie eben beispielsweise beim Radfahren.

Ich bin mir sicher, da ist viel Gehirnschmalz geflossen, um den Lautsprecher so zu designen, mit all den Möglichkeiten, die er bietet. Es sind so kleine Details, wie selbst entwässernde Öffnungen in den Hüllen, IP67 konforme Buchsen, wo die meisten anderen Hersteller billige Gummilappen als Abdeckungen einsetzen, leicht angewinkelt verbaute Chassis, die eine bessere Streuung nach oben erlauben. Bei den meisten dieser kleinen Lautsprecher sind die Chassis sehr nah an der Ebene und strahlen normal darauf ab. Stellt man so einen Lautsprecher mitten auf den Tisch, kommt es üblicherweise zu starken Reflexionen an der Unterlage und daraus resultierenden ungewünschten Kammfiltereffekten, die den Mittenbereich oft stark verfärben können. Beim Fugoo wird dieser Effekt durch den leichten Winkel minimiert, was nebenbei den Vorteil hat, dass dadurch auch die Basis des Lautsprechers breiter ist, er demnach auch stabiler steht. Auffällig der tiefe Schwerpunkt des Lautsprechers, der wohl ebenso mit Bedacht gewählt wurde. Der Fugoo ist zwar höher als breiter, steht aber sehr stabil, während andere ähnliche Lautsprecher Stützen oder Krücken brauchen, bzw einfach wegrollen. Den Fugoo kann man sogar auf das Amaturenbrett stellen und er bleibt wo er soll. Keine Ahnung wie sowas mit einer UE Boom funktionieren könnte. Gut, die hat eine kleine Öse an der Gewindeschraube, so könnte man sie auch einfach an den Rückspiegel hängen und rumpendeln lassen...


Auch die Software vom Fugoo beweist, dass hier wirklich nachgedacht wurde, denn sie bietet viele Features und ist zudem updatefähig, im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Lautsprechern, die wohl schon von Grund auf als Wegwerfprodukt konzipiert sind.
Ob der Akku beim Fugoo einfach tauschbar ist, kann ich nicht sagen und fand auch keinerlei Informationen dazu. Aber durch die deutlich längere Akkulaufzeit im Vergleich zur Konkurrenz, muss der Fugoo auch nicht so oft geladen werden, und Fugoo selbst verspricht noch 70-80% der ursprünglichen Ladung nach 5 Jahren, was immer noch für gut 30 Stunden Akkulaufzeit bei halber Lautstärke reichen sollte.

Von der Verarbeitung gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Alles wirkt perfekt gefertigt und im Detail durchdacht. Selbst der Kern sieht so aus, als könnte er stärkere Stöße vertragen. In der Sport-Hülle montiert hat der Lautsprecher ein leichtes Spiel, obwohl er mittels Bodenschrauben fixiert ist, aber man spürt dennoch immer wieder wie drinnen etwas leicht herumwackelt. Ist nicht weiter schlimm, aber eben doch merkbar. Der Kern dürfte dank leicht zugänglicher versenkter Torx-Schrauben auch problemlos zu öffnen sein, was bei einem etwaigen Defekt durchaus hilfreich sein kann, entgegen manch anderem Lautsprecher, den man wohl kaum öffnen kann, ohne ihn irgendwie zu beschädigen.


Aufgefallen ist mir nur, dass plötzlich von einem Moment zum anderen die Powertaste während des Betriebs nicht mehr reagiert hat. Ich dachte schon der Lautsprecher hätte sich softwareseitig "aufghängt" oder so, aber er ließ sich sonst problemlos bedienen. Ich habe dann ein paar mal etwas stärker als sonst gedrückt und seit dem funktioniert sie wieder einwandfrei, auch bei leichtem Druck. Vielleicht hatte der verbaute Taster gerade nicht seinen Tag, die Dinger sollen ja auch komplett wasserdicht sein.


Obwohl mein Fugoo gerade eine Woche alt ist, merkt man schon, dass sich die Farbe an den Tasten direkt am Gerät allmählich abreibt. Das sind jedoch eher Kleinigkeiten, die den sonst positiven Gesamteindruck nicht trüben können.

 
Der objektivste Tester bleibt natürlich mein Sohn, der den Fugoo bereits auf seine Fallqualitäten mit Bodenkontakt geprüft hat. Darüber hinaus gab es natürlich den Geschmackstest, aber interessanterweise scheint ihm auch das Design besonders zu liegen, oder ist es vielleicht doch der Sound? Seit er mit dem Fugoo spielt, interessiert ihn sein eigener billiger Musicman gar nicht mehr... Ich finde es natürlich toll, wenn ich zusammen mit ihm Musik in guter Qualität hören kann und nicht jedes mal "NEIN" sagen muss, wenn er den Lautsprecher in seine Spiele mit einbezieht, oder glaubt ihn in der Sandkiste vergraben zu müssen, oder ihn sogar im Plantschbecken versenkt. Mit dem Fugoo ist das nun kein Problem mehr und ich muss das quäkige Geplärre vom Musicman nicht ertragen, den ich eigentlich nur aus dem Grund besorgt habe, weil er eben günstig ist, und es nicht gleich wehtut, wenn das Teil mal ertrinken sollte.

Im Grunde bietet der Fugoo keinerlei außergewöhnlichen Features, aber er hat das nötigste und sinnvollste an Bord was man sich von einem portablen Lautsprecher wünschen kann.
Dank des Audio/Video Remote Control Profils, lassen sich Titel direkt vom Lautsprecher (oder eben auch der zusätzlichen Fernbedienung) fernsteuern, ebenso wie Musik starten/stoppen oder Anrufe tätigen, denn er ist auch mit einer Freisprecheinrichtung ausgestattet. Zusätzlich wird AptX für beinahe verlustfreies Streaming unterstützt. Was hingegen fehlt ist Multipoint Pairing, um von meheren Geräten gleichzeitig auf den Lautsprecher streamen zu können, so wie die Mini Jambox es bietet, ohne jedes mal neu paaren zu müssen. Der Fugoo kann aber auch nicht mit einem zweiten Lautsprecher gepaart werden, was "echtes" wireless Stereo ermöglichen würde, oder eben wireless daisychaining, um die Gesamtlautstärke mittels zweier Geräte unisono spielend zu erhöhen.
Angeblich unterstützt laut Fugoo die Hardware die Funktion zum Stereopairing von 2 Lautsprechern sehr wohl, und man denke bereits über die Umsetzung in einem späteren Update nach, was natürlich sehr lobenswert ist. Vielleicht wären sogar Multipoint Verbindungen möglich, es bleibt wohl den Entwicklern überlassen, diese Funktionen irgenwann nachzureichen oder auch nicht. Das aktuelle Firmwareupdate hat bereits einige Neuerungen mitgebracht. Es ist toll, wenn die Hersteller sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruchen, sondern das Produkt wirklich pflegen und den Kundenwünschen entsprechend auch wirklich Verbesserungen umsetzen. Ich schiele da jetzt mal schräg zu Bose rüber, die ihren Soundlink bereits in der dritten Generation am Markt haben, ohne wirklich großartige Verbesserungen seit der ersten Version vor 3 Jahren eingebracht zu haben. Der dumme ist hier nur der Kunde, der gezwungen ist sich die neuen Geräte zu kaufen, obwohl bereits die erste Version sehr wohl updatefähig gewesen wäre!


Bedienung ist eigentlich selbsterklärend, da der Fugoo auch nur über insgesamt 5 Tasten verfügt. Eingeschaltet wird mittels seitlicher Powertaste, wobei diese etwa 1 Sekunde gedrückt gehalten werden muss. Zum Ausschalten muss sie ebenfalls länger gedrückt werden, ein kurzes Drücken signalisiert nämlich nur den aktuellen Akkustand. Ist der Akku voll, blinkt die sonst blaue LED schnell 6 mal hintereinander grün, bei halb voll 3 mal, bei fast leer 1 mal usw. Am Handy erhält man aber auch eine eigene Akkustandsanzeige vom Lautsprecher, was auch lobenswert ist. Wie genau diese Anzeige in Wahrheit ist, kann ich nicht sagen, denn ich hatte den Fugoo mehrere Tage ohne Nachladen im Betrieb und die Anzeige hat immer noch 2 mal geblinkt, was laut Anleitung einem Viertel Akkustand entsprechen würde. Nach 15 Minuten hat sich der Lautsprecher dann aber plötzlich von selbst ausgeschaltet.
Auf der anderen Lautsprecherseite befindet sich die Line-in sowie Micro-USB Buchse. Darüber hinaus gibt es nur noch die 3 Tasten an der Oberseite. Diese sind bei "Style" und "Sport" leicht erhaben und aufgrund ihrer Form auch in völliger Dunkelheit ertastbar, was schon ein Vorteil ist, da der Lautsprecher ja keine echte Vorder/Rückseite hat und man nicht hört, ob er gerade so oder so schaut, weil er von vorne und hinten exakt gleich klingt. Aber selbst irgendwie willkürlich ausgerichtet, lässt er sich dennoch komfortabel bedienen, da man vorab spürt, welche Taste man gerade drückt.


Was nach dem Einschalten sofort etwas störend auffällt, sind die extrem lauten Begrüßungsmelodien und Sprachansagen, die beinahe bei voller Lautstärke wiedergegeben werden. Erst der Blick in die Anleitung verrät, wie man sie mit einer Tastenkombination leiser macht oder komplett ausschaltet. Von diesen speziellen Tastenkombinationen gibt es einige. Darunter eine um den Stromsparmodus ein- oder auszuschalten, oder um zum "Loud"-Modus zu wechseln, der eine höhere Lautstärke verspricht, bzw. zurück zum "Normalmode", mehr dazu später. Sind die Sprachansagen aktiv, dauert es nach dem Einschalten auch eine Zeitlang, bis der Lautsprecher aufgehört hat zu quatschen oder irgendwelche Melodien abzuspielen, weshalb es ratsam ist, vor dem Einschalten beide Lautstärketasten gedrückt zu halten. Dann wird die Stimme im ersten Schritt nämlich um eine Stufe leiser, wiederholt man den Vorgang, wird sie zur Gänze ausgeschaltet. Nur bei bestimmten Funktionen spricht der Typ nach wie vor und meldet ob der "Normalmode oder "Loudmode" aktiv ist, bzw dass man sich im "Pairingmode" befindet, ansonsten aber ist der Lautsprecher nun lobenswert still, abgesehen von einem leisen "Blupp"-Klang beim Einschalten bzw. bei erfolgreicher Bluetoothverbindung. Zwischen Loud- und Normalmode wechselt man mit gedrückter Actiontaste während des Einschaltens. Überhaupt müssen die meisten Funktionswechsel mit dem Einschalten durchgeführt werden. Während des Betriebs funktioniert das nicht, der Fugoo muss immer erst ausgeschaltet werden, wenn man eine Funktion ändern will.
Beim ersten Einschalten befindet sich der  Lautsprecher automatisch im Paarungsmodus. Will man diesen forcieren, muss man die Bluetoothtaste, die sich neben der Powertaste seitlich rechts befindet, etwas länger gedrückt halten. Drückt man die Bluetoothtaste nur kurz, wird die aktuelle Bluetoothverbindung unterbrochen, und der Fugoo verbindet sich automatisch mit dem nächsten bekannten Gerät. Angeblich soll man so zwischen verschiedenen bekannten Bluetoothquellen herumswitchen, so zumindest die Theorie, in Wahrheit musste ich vom nächsten Gerät den Fugoo noch manuell auswählen, so einen ganz automatischen Wechsel von Handy zu Handy nur via Knopfdruck am Fugoo, habe ich leider bisher nicht geschafft.. Nach einigem Rumprobieren habe ich festgestellt, dass ein Wechseln von einem Gerät zum anderen doch möglich ist. Ein einziger Druck auf die Bluetoothtaste unterbricht jedoch nur die aktuelle Verbindung, der Fugoo sucht dabei offenbar noch gar nicht nach dem nächsten Gerät, obwohl die LED blinkt. Drückt man die Taste abermals, scheint erst da die eigentliche Bluetoothsuche wieder aktiv zu sein, und der Fugoo springt kurz danach tatsächlich zum nächsten bekannten Gerät und verbindet sich mit diesem, auf diese Art kann man wirklich schön von einem Gerät zum anderen switchen, ohne in zusätzlichen Menüs am Handy suchen zu müssen. Hat man 3 oder mehr Geräte, switcht der Fugoo nicht automatisch im Kreis von einem zum nächsten, sondern immer nur zwischen den 2 zuletzt verbundenen. Um zu erreichen, dass mit einem dritten Gerät verbunden wird, muss man bei einem der gerade aktiven Geräte Bluetooth deativieren. Auch geschieht die Verbindung mit bekannten Geräten sehr schnell, quasi sofort nach dem Einschalten. Ich hatte schon genügend Lautsprecher, die offenbar immer erst eine Denkpause benötigt haben, bevor sie sich dann endlich entschieden haben mit einem bekannten Gerät zu verbinden.
Die Bluetoothreichweite vom Fugoo ist übrigens vorbildlich, ich bin mir nicht sicher, ob ich schon jemals einen Bluetoothlautsprecher mit einer höheren Reichweite getestet habe. Drinnen merkt man es nicht so, wenn Wände dazwischen sind, man sich ans andere Ende des Hauses bewegt usw., stockt der Stream immer wieder mal, aber draussen bei freier Sicht zum Lautsprecher konnte ich selbst von 100 Metern Entfernung noch unterbrechungsfrei hinstreamen. Ich bin so weit weggegangen, bis ich den Fugoo auf maximaler Lautstärke kaum noch gehört habe. Auf dem Rückweg habe ich dann bei extra großen Schritten genau 100 gezählt. Vielleicht wäre sogar noch mehr drinnen gewesen, aber wozu, wenn man ihn dann eh nicht mehr hört?


Normalerweise sartet die mittlere "Actiontaste" die Wiedergabe, bzw stoppt diese. Bei längerem Drücken, aktiviert man entweder die Sprachwahl oder Siri, oder was sonst am gepaarten Gerät eingestellt ist.
Obwohl der Fugoo keine eigenen Titeltasten hat, kann man Titelwechsel bei gedrückter Actiontaste mit zusätzlichem Drücken einer Lautstärketaste durchführen. Mir ist das lieber, als Doppelklicken oder Dreifachklicken um zurückzuspringen, wie auf manch anderem Lautsprecher. Actiontaste und + wechselt somit zum nächsten Titel, Actiontaste mit - geht einen Titel zurück.
Die Lautstärke ist beim Fugoo übrigens immer synchron mit dem Zuspieler. Regelt man die Lautstärke am Lautsprecher, ändert sich automatisch auch die Lautstärke am Handy mit. Perfekt, da man immer und von überall die gesamte Lautstärkeskala zur Verfügung hat. Manche behelfen sich bei anderen Lautsprechern gern des Tricks, dass sie den Lautsprecher schon auf Maximal betreiben, und nur noch vom  Zuspieler regeln, jedoch erhöht man bei vielen Lautsprechern dadurch auch unnötig deren Grundrauschen, wenn man dann sowieso nur mit leisen Pegeln hört. Beim Fugoo halten sich übrigens Nebengeräusche oder Rauschen sehr im Hintergrund, er rauscht beinahe unhörbar und nur direkt am Ohr.
Leider funktioniert der obige Lautstärketrick nicht so gut bei Lautsprechern, die den Klang dynamisch anpassen, als Negativbeispiel sei hier der Sony SRS-X3 genannt, der gänzlich anders klingt, je nach dem ob der Lautsprecher oder Zuspieler die eigentliche Lautstärkeregelung übernimmt.
Der Fugoo hat 15 dezidierte Lautstärkestufen. Egal von wo man regelt, es gibt nur diese 15 Stufen. Man kann versuchen den Lautstärkebalken am Iphone auf eine Zwischenstufe zu fummeln, aber das bewirkt rein gar nichts, die Lautstärke bleibt gleich, oder springt auf den nächstgelegenen Wert. Dadurch sind verständlicherweise keine sehr feinen Lautstärkeänderungen möglich. Manchmal hat man eine Stufe, die man nachträglich gerne etwas leiser machen würde, die nächste Stufe ist dann aber bereits deutlich zu leise. Die Beats Pill XL hat beispielsweise mit dem aktuellen Firmwareupdate auch eine synchrone Masterlautstärke erhalten, bei der Pill XL ist jedoch bereits die erste Stufe sehr laut, und kann auch nicht mehr noch leiser gemacht werden. Vor dem Update konnte man wenigstens zusätzlich noch am Handy runterregeln, beim Fugoo ist das glücklicherweise intelligenter gelöst. Hier scheint die Lautstärkekurve logarithmisch anzusteigen. So sind die ersten 3-4 Stufen angenehm leise und werden erst ab Stufe 5 und 6 deutlich lauter.

OK, genug gelabert, kommen wir nun zum Wichtigsten, dem Klang:
Dieser ist in der Tat auf seine eigene Weise beeindruckend. Der Fugoo beeindruckt aber nicht so sehr durch den stärksten oder lautesten Bass bei dieser Größe, denn dieser Titel gebührt vermutlich nach wie vor dem Bose Soundlink Mini, sondern vielmehr dem Klang als Ganzes und wie dieser abgestimmt ist. Während man beim Soundlink Mini eigentlich schon beim ersten Hören sofort den Eindruck hat, er würde dumpf klingen, passt beim Fugoo alles zusammen. Man stellt ihn hin, und es klingt angenehm. Er

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